Röteln wird durch das Rubivirus verursacht. Die Infektion führt zu einem Hautausschlag mit kleinen roten Flecken, geschwollenen Lymphknoten im Nacken und manchmal einer Bindehautentzündung der Augen.

Enfant atteint de rubéole
Foto: Centers for Disease Control and Prevention

Bei Erwachsenen können die Rubiviren auch Gelenkentzündungen verursachen. Am häufigsten aber verlaufen Röteln unbemerkt und der erkrankten Person ist sich nicht bewusst, dass sie andere Personen in ihrer Umgebung anstecken kann. Für schwangere, nicht geimpfte Frauen sind Röteln allerdings eine gefährliche Erkrankung. Über die Plazenta infiziert das Virus das ungeborene Kind und kann eine Fehlgeburt oder schwere Missbildungen (z.B. Missbildungen des Herzens, Blindheit, Taubheit, geistige Behinderung) beim ungeborenen Kind verursachen, die teilweise zum Tod führen können.

Dank der hohen Durchimpfung gelten die Röteln in den meisten Ländern Europas inklusive der Schweiz als eliminiert. Für ungeimpfte Personen besteht aber weiterhin ein Infektionsrisiko, hauptsächlich wegen importierten Viren, die im Ausland oder bei Kontakten in der Schweiz erworben werden.



Weitere Informationen:

Röteln (Informationen BAG)

Meldepflichtige Infektionskrankheiten

12-minütiges Röteln-Video

 

Impfung gegen Röteln

Der Röteln-Impfstoff enthält abgeschwächte lebende Viren. Er löst im Körper eine Immunantwort aus, die vor der Krankheit schützt und in der Schwangerschaft die Übertragung des Virus auf das ungeborene Kind verhindert. Er enthält kein Aluminium.

Der Röteln-Impfstoff ist mit den Impfstoffen gegen Mumps und Masern kombiniert (MMR), oder zusätzlich mit mit Windpocken-Impfstoff (MMR-V-Impfstoff). Für den Impfungschutz sind zwei Impfdosen erforderlich.

Die MMR- bzw. MMR-V-Impfung wird Kindern ab dem Alter von 9 Monaten empfohlen (bei erhöhtem Ansteckungsrisiko bereits ab dem Alter von 6 Monaten).

Sie wird ebenso allen noch ungeimpften Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen, die nach 1963 geboren wurden.

Während der Schwangerschaft dar die MMR- bzw. MMR-V-Impfung nicht verabreicht werden.

 

Schutzgrad der Impfung gegen Röteln

Die MMR-(V-)Impfung ist sehr wirksam. Nach zwei Impfdosen sind mehr als 98% der Personen gegen Röteln geschützt. Bei den meisten vollständig geimpften Personen hält der Schutz das ganze Leben an.

 

Bekannte Nebenwirkungen des Röteln-Impfstoffs

Die MMR-(V-)Impfung wurde im Hinblick auf die bestmögliche Wirksamkeit und Verträglichkeit entwickelt. Nach der Impfung gibt es selten eine lokale Reaktion an der Einstichstelle.

Ungefähr eines von zehn Kindern reagiert mit Fieber. Manchmal (in 2 bis 4 von 100 Fällen) zeigen sich ein leichter Hautausschlag oder eine Schwellung der Speicheldrüsen. Falls diese Reaktionen auftreten, dann meist sieben bis zehn Tage nach der Impfung.

Sehr hohes Fieber kann bei Kleinkindern einen Fieberkrampf zur Folge haben (bei 1 von 3000 Kindern).

Bei einem von 30'000 geimpften Kindern hat die MMR-(V) Impfung eine vorübergehende Senkung der Blutplättchen zur Folge, was wiederum mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden ist (meist Hautblutungen), eine Komplikation, die viel seltener auftritt als nach echten Masern und Röteln.

Schwere Nebenwirkungen sind extrem selten (weniger als 1 pro Million). Andere Probleme nach diesen Impfungen wurden gemeldet, sind aber so selten (weniger als 1 auf 100'000 bis 1 Million), dass es sehr schwierig ist, herauszufinden, ob die Impfung die Ursache ist oder nicht. Die MMR-(V-)Impfung überlastet das Abwehrsystem nicht, sie erhöht auch nicht das Risiko für andere chonische Krankheiten (Allergien, Autismus, entzündliche oder Autoimmun-Krankheiten).

 

Weitere Informationen:

PDF - Windpocken (Varizellen)/ MMRV: Basisimpfung für Säuglinge (BAG, 2023)

PDF - Anpassung der Empfehlungen zur Prävention von Masern, Mumps und Röteln (MMR) (BAG, 2019)

PDF - Empfohlene Impfungen für Frauen vor während und nach der Schwangerschaft (BAG, 2020)