Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die von dem Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Krankheit kommt nur beim Menschen vor. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfchen (etwa beim Sprechen, Niesen oder Husten), selten durch Hautkontakt oder Hände.
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Die Krankheit beginnt mit einer einfachen Angina, kann aber rasch einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Rund 10% der Erkrankungen verlaufen trotz Behandlung tödlich. Im Rachen bilden sich Beläge, welche die Atemwege einengen und so die Atmung erschweren oder verunmöglichen. Gewisse Diphtheriebakterien sondern ein Gift ab, das den Herzmuskel entzündet, und zu Nervenlähmungen und auch zu anderen Organkrankheiten führen kann.
Neben der Rachendiphtherie gibt es die weniger gefährliche Hautdiphtherie. Dank der Impfung sind die Fälle von Diphtherie in der Schweiz seit vielen Jahren selten geworden. In jüngster Zeit jedoch sind viele Fälle von Diphtherie (v.a. Hautdiphtherie) von Migrierenden nach Europa importiert worden, auch in die Schweiz.
Weitere Informationen:
Zahlen zu Infektionskrankheiten – Diphtherie
Diphtheriefall in der Allgemeinbevölkerung: Empfehlungen für die Behandlung und Verhütung der Verbreitung in der Schweiz (September 2024)
Impfung gegen Diphtherie
Der Diphtherie-Impfstoff enthält inaktiviertes Diphtherietoxin (Toxoid). Seine Wirkung wird durch ein Aluminiumsalz verstärkt.
In der Schweiz ist kein Einzelimpfstoff erhältlich, der nur vor Diphtherie schützt. Der Impfstoff ist vielmehr in Kombinationsimpfstoffen enthalten, die auch vor Keuchhusten, Tetanus und oft auch Hib-Bakterien, Kinderlähmung und Hepatitis B schützen. Kombinationsimpfstoffe begrenzen die Zahl der Injektionen und schützen gleichzeitig wirksam vor mehreren Krankheiten.
Der Schutz hält nicht sehr lange an. Daher sind regelmässige Auffrischungsimpfungen erforderlich.
Die Impfung gegen Diphtherie und gegen Tetanus wird empfohlen für:
- Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten.
- Kinder (ab 12 Monaten und danach zwischen 4 und 7 Jahren).
- Jugendliche (zwischen 11 und 15 Jahren).
- Erwachsene und Senioren (alle 20 Jahre für die Impfung im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, danach alle 10 Jahre).
- Regelmässige Nachimpfungen müssen durchgeführt werden, damit der Schutz erhalten bleibt.
Es ist nie zu spät fehlende Impfungen nachzuholen: Zögern Sie nicht Ihren Impfausweis überprüfen zu lassen.
Wirksamkeit der Impfung gegen Diphtherie
Die Diphtherie-Impfung gewährleistet einen Schutz von etwa 90% vor Diphtherie.
Bekannte Nebenwirkungen der Diphtherie-Impfung
Die Kombinationsimpfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hib-Meningitis (mit oder ohne Hepatitis B) wurden speziell für Säuglinge entwickelt. Für Jugendliche und Erwachsene ist der Impfstoff gegen Diphtherie mit den Impfstoffen gegen Tetanus, Keuchhusten und eventuell Kinderlähmung kombiniert.
Die Impfung führt bei etwa 5 bis 15% der Geimpften zu vorübergehenden örtlichen Reaktionen an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung, Schmerzen an der Einstichstelle) oder allgemeinen Nebenwirkungen (zum Beispiel Fieber, meist <39°C). Auch eine Schwellung des Beines oder Arms kann vorübergehend auftreten. Diese Reaktionen treten im Allgemeinen in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Impfung auf und klingen rasch und folgenlos wieder ab.
Wenn das Fieber sehr hoch ist, kann es einen Fieberkrampf auslösen. Aus diesem Grund ist es wichtig, nach der Impfung die Temperatur des Kindes zu kontrollieren.
Bei ungefähr 1 auf 1000 Säuglinge wird nach der Impfung anhaltendes Schreien beobachtet, dessen Ursache ungeklärt ist.
Sehr selten kommt es bei Personen mit entsprechender Veranlagung (Allergie) zu Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Bestandteile des Impfstoffes, die sich als Rötung der Haut oder Juckreiz äussern. Ausgeprägtere Reaktionen bis hin zu Kreislaufschwäche sind extrem selten (weniger als 1 auf 1 Million Impfungen).
Es wurden auch andere Probleme nach den Impfungen gemeldet. Sie sind jedoch ausserordentlich selten (und treten bei 1 von 100'000 oder von 1 Million Impfungen auf). Entsprechend ist es schwierig, zu sagen, ob dann die Impfung die Ursache ist oder nicht.
Wichtig ist zu wissen, dass die Impfstoffe das Immunsystem der Säuglinge nicht schwächen und dass sie das Risiko für Allergien oder andere Krankheiten im späteren Leben nicht erhöhen.
Weitere Informationen:
PDF - Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hib, Hepatitis B (Kinder) (2023)
PDF - Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten (Erwachsene) (2017)