
In manchen Fällen kann eine Impfung kontraindiziert sein oder besondere Vorsichtsmassnahmen erfordern, um das Risiko allfälliger Nebenwirkungen zu reduzieren.
Für alle Impfstoffe
Im Falle von leichten Erkrankungen ohne Komplikationen oder bei Fieber kann die Impfung nach 1- 2 Wochen durchgeführt werden.
Eine schwere Allergie auf einen Impfstoff oder eine der im Impfstoff erhaltenen Substanzen sind Kontraindikationen für weitere Impfdosen. Im Falle einer unkomplizierten allergischen Reaktion (Urtikaria) kann weiter- und/oder nachgeimpft werden, evtl. unter Berücksichtung von Vorsichtsmassnahmen (Gabe von Antihistaminika).
Für unklare oder progrediente neurologische Erkrankungen (inkl. infantile Spasmen, unkontrollierte Epilepsie, fortschreitende Enzephalopathie) wird die Impfung empfohlen, sobald der neurologische Status besser definiert und stabilisiert ist. Die Impfung ist möglich, respektive empfohlen, sobald für den Arzt und die Eltern klar ist, dass die Impfung kein zusätzliches Risiko bedeutet, sondern vor einer potentiell schweren Krankheit schützt.
Lebendimpfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken oder Gelbfieber:
Bei schwangeren Frauen sollen Impfungen mit Lebendimpfstoffen vermieden werden (eine Kontrazeption muss bis einem Monat nach jeder Impfdosis eingehalten werden).
Bei Personen mit einer Immunsuppression sind Lebendimpfstoffe kontraindiziert (zelluläre Immundefizienz, fortgeschrittene HIV-Infektion / AIDS (CD4-Lymphozyten <500/µl im Alter 1–5 Jahre, <200/µl ab Alter 6 Jahre. Gleiches gilt für Personen, die mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden (besonders auch im Falle einer hochdosierten Steroidbehandlung (Prednison >=0.5 mg/kg KG/Tag oder >=20 mg/Tag während >14 Tagen).
Nach einer Behandlung mit Immunglobulinen oder Blutprodukten ist eine Karenzfrist von mindestens 5 Monaten einzuhalten.