complication prematuresListe der empfohlenen Impfungen für frühgeborene Kinder

Frühgeborene Kinder sind besonders anfällig für Infektionen, von denen einige durch Impfungen oder Immunisierungen vermieden werden können.

Diese erhöhte Anfälligkeit ist vor allem auf den niedrigen Antikörperspiegel bei der Geburt und die schnelle Abnahme der mütterlichen Antikörper zurückzuführen.

Babys, die vor der 33. Schwangerschaftswoche geboren werden oder bei der Geburt weniger als 1500 g wiegen, sollten gemäss einem angepassten Impfschema im Alter von 2, 3, 4 und 12 Monaten gegen Keuchhusten sowie bestimmte Hirnhautentzündungen (Haemophilus influenzae Typ b und Pneumokokken) geimpft werden. Die Impfungen gegen Meningokokken der Gruppe B (3, 5 und 12-18 Monate), Meningokokken der Gruppe ACYW (12-18 Monate), Rotavirus (2 und 4 Monate) sowie Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (9 und 12 Monate) werden nach dem gleichen Schema wie für termingeborene Säuglinge empfohlen.

Die Grippeimpfung wird ab dem Alter von 6 Monaten für zwei aufeinanderfolgende Winter empfohlen.

Zusätzlich ist die Immunisierung von Frühgeborenen mit monoklonalen Antikörpern (Nirsevimab, Beyfortus®) gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) in der ersten und ggf. zweiten RSV-Saison angezeigt, unabhängig vom RSV-Impfstatus der Mutter.

Der Schutz von Frühgeborenen in den ersten Lebensmonaten, bevor die Impfungen abgeschlossen sind, hängt auch von der Vermeidung von Infektionen im Umfeld des Kindes ab. Daher sind die folgenden Impfempfehlungen für das Umfeld von Frühgeborenen besonders wichtig:

Pertussis: Aktualisierung (Nachholimpfung) des Impfschutzes der Geschwister unter 16 Jahren. Allenfalls Auffrischimpfung bei den Eltern (wird gegenwärtig evaluiert).
Haemophilus influenzae Typ b: Aktualisierung (Nachholimpfung) des Impfschutzes der Geschwister unter 5 Jahren.
Pneumokokken: Aktualisierung (Nachholimpfung) des Impfschutzes der Geschwister unter 5 Jahren.
Grippe: Impfung des familiären Umfelds und des betreuenden medizinischen Personals (erste zwei Winter).
MasernMumps,  Röteln und Windpocken: Überprüfung und ggf. Aktualisierung (Nachholimpfung) des Impfschutzes des gesamten familiären Umfelds.