„Kindern mit Keuchhusten müssen möglichst rund um die Uhr überwacht werden.“
Ganz abgesehen davon, dass eine Dauerüberwachung über mehrere Wochen eine grosse Belastung für alle Beteiligten bedeutet, ist es gefährlich, den Eindruck zu erwecken, dass dies ausreicht.
Todesfälle kommen leider auch bei bester stationärer kardiorespiratorischer Überwachung vor....
Stimmt es, dass vor Einführung der Impfung in der Schweiz pro Jahr knapp 100 Personen oder ungefähr 0.015 Prozent aller unter 10-Jährigen an einer HiB-Hirnhautentzündung und rund 50 Personen an einer HiB-Kehlkopfentzündung erkrankten?
Nein.
Offizielle Statistiken weisen indessen im Mittel 160 invasive Infektionen pro Jahr bei unter 5-jährigen Kinder aus, dazu kommen 20 Fälle bei älteren Kindern.
Referenz :
Office Federal de la Santé Publique. Déclarations des maladies transmissibles.
Desgrandchamps D, Schmid R, Zimmermann HP, Imahorn P, Kabus K Schubiger G. [Effect of conjugated PRP vaccines on the incidence of invasive diseases caused by Haemophilus influenzae Type B in childhood]. Schweiz Med Wochenschr 1994; 124(14):575-82.
Clements DA, Booy R, Dagan R, Gilbert GL, Moxon ER, Slack MP, et al. Comparison of the epidemiology and cost of Haemophilus influenzae type b disease in five western countries. Pediatr Infect Dis J 1993; 12(5):362-7.
Stimmt es, dass erwiesenermassen das Stillen des Säuglings einen wichtigen Schutzfaktor vor HiB-Infekten dar stellt ?
Es stimmt, dass Nicht-Stillen das Risiko für eine Hib-Meningitis weiter erhöht.
Es ist aber falsch zu behaupten, dass Stillen einen wichtigen Schutzfaktor darstellt, und dass gestillte Kinder keine Impfung benötigen.
Die Mehrzahl der gemeldeten Infektionen in der Schweiz wurde – und wird immer noch – bei gestillten Kindern beobachtet!