Stimmt es, dass Impfungen dem Kind die Möglichkeit nehmen, Kinderkrankheiten durchzumachen, welche die psychomotorische Entwicklung fördern?
Diese häufig vorgebrachte Aussage stützt sich auf die Beobachtung, dass „...eine durchgemachte Erkrankung vor allem bei Kleinkindern eine wichtige Erfahrung darstellt und oft einen eigentlichen Sprung in der körperlichen und geistigen Entwicklung zur Folge hat.“
Derartige Beobachtungen macht man tatsächlich nicht selten... genauso wie es nicht selten vorkommt, dass Kinder kurz nach der MMR Impfung frei zu gehen oder zu sprechen beginnen... aus einfacher zeitlicher Koinzidenz!
Uns sind keine kontrollierten Studien bekannt, die neuromotorische und affektive Entwicklung geimpfter und nicht geimpfter Kinder vergleichen. Als Kinderärzte wissen wir aber, dass es auch geimpften Kindern nicht an Gelegenheit mangelt, Krankheit und Fieber zu erfahren und solche Erlebnisse in ihre Entwicklung einzubauen!
Stimmt es, dass starke Verdachtsmomente für einen Zusammenhang zwischen Keuchhustenimpfungen und späteren allergischen Erkrankungen bestehen ?
Nein !
Prospektive Studien aus Schweden, in denen Di-Te-Per geimpfte mit Di-Te geimpften Kindern verglichen wurden, förderten keine Erhöhung des Allergierisikos zu Tage !
Referenz:
Nilsson L, Kjellman NI Bjorksten B. Allergic disease at the age of 7 years after pertussis vaccination in infancy: results from the follow-up of a randomized controlled trial of 3 vaccines. Arch Pediatr Adolesc Med 2003; 157(12):1184-9.
Nilsson L, Kjellman NI Bjorksten B. A randomized controlled trial of the effect of pertussis vaccines on atopic disease. Arch Pediatr Adolesc Med 1998; 152(8):734-8.
Stimmt es, dass die MMR Impfung im Verdacht steht, in seltenen Fällen eine chronische Darmentzündung in Verbindung mit einer bestimmten Form von Autismus auszulösen?
Ja, die Impfung wurde tatsächlich mit diesen Krankheiten in Zusammenhang gebracht – aber zu Unrecht, wie in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde.
Es wurde gezeigt, dass das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen oder regressiven Autismus bei MMR-geimpften Kindern nicht grösser war als bei nicht geimpften.